Rudolf Bahro zwischen Bad Flinsberg, Berlin und Pommritz
Ein Oberlausitzer Visionär würde 78 Jahre alt
Rudolf Bahro - ein Kind der Oberlausitz mit weltweiten Spuren ...
Bahro (re.) mit Geschwistern in Bad Flinsberg
Rudolf Bahro wurde am 18. November 1935 geboren in Bad Flinsberg (heute Swieradow Zdroj) an der Queis, wo Oberlausitz und Schlesien sich berühren. Durch die Kriegswirren verlor er früh die Mutter, ging in Fürstenberg (Oder) zur Schule und studierte in den 60-iger Jahren an der Humboldt Universität Berlin Philosophie.
Die Unterdrückung des Prager Frühlings verstieß gegen seinen humanistisch-freiheitlichen Impuls und inspirierte ihn zur Ausarbeitung seines Buches "Die Alternative", zur Kritik des real existierenden Sozialismus. Dieses Buch machte ihn weltberühmt, wurde in über 40 Sprachen übersetzt und hatte Einfluss auf den Beginn der "Perestroika" in der damaligen UdSSR mit all ihren weltgeschichtlichen Folgen. Bahro selbst wurde für dieses Buch verurteilt, saß zwei Jahre in Bautzen in Haft, und wurde 1979 in die BRD abgeschoben. Dort wurde er Mitgründer der Partei der Grünen, verließ sie jedoch bald wieder, da ihm die Partei zu stark macht- und zu wenig ökologisch orientiert war.
Nach dem Berliner Mauerfall gründete er an der HU Berlin das Institut für Sozialökologie, in dessen Rahmen im Juli 1991 im Gespräch mit Kurt Biedenkopf die Idee für ein Modellprojekt entstand, welches zwei Jahre später mit beider Hilfe im Pommritz bei Bautzen entstand. Bahro selbst starb im Dezember 1998 an Leukämie. Mehr zu Bahros Lebensgeschichte, seinen Forschungen und Wirkungen siehe in Form von fünf Ausstellungstafeln unter dem Link hier.