Ankommen in der OberlausitzPlaudernImpressionen eines NewcomersIngo Stolper ist Oberstufenberater der Schkola Oberland und hat im August 2013 seine Tätigkeit als Deutsch- und Sportlehrer begonnen. Im letzten Korax berichtete er bereits über seine Impression des Startes… Foto: Schkola; Ingo Stolper Wie im letzten Korax versprochen, möchte ich an dieser Stelle über meine Eindrücke als Immernochneuling plaudern. Ausgestiegen war ich am Freitag vor dem ersten Schultag des Jahres 2013/14. Seitdem ist auch schon wieder jede Menge Wasser aus allen bekannten und unbekannten Spreequellen gesprudelt, so dass ich zunächst die Dinge seither im Zeitraffer beleuchten möchte. Wie sich Unterricht anfühlt, weiß ich doch, dachte ich zumindest. Allerdings war ich es gewohnt, dass die auf der anderen Seite Sitzenden weitgehend ruhig sind, wenn ich spreche. Ansonsten habe ich das angemahnt und irgendwann, meist hat es gar nicht lange gedauert, war es bei allen angekommen. Allerdings hatte ich bisher fast ausschließlich mit Erwachsenen zu tun. Nun also Jugendliche! Mitgefühl flutet mir von vielen Seiten entgegen, wenn ich von meiner neuen Aufgabe erzähle. Doch die Gruppen sind recht angenehm von der Stück- äääh Anzahl der Schüler. Und die 9er sind auch noch nicht hier (Praktikum)! Veronika der Lenz ist da...Denkste! Die ersten Tage stehen im Zeichen der Information – Guddi. Für den Sportunterricht habe ich mir doch gleich mal etwas ausgedacht, um gruppendynamische Prozesse in Gang zu bringen. Teamspiele! Mit Rollball zum Start sind nicht alle so glücklich und schon ist der erste Finger ausgehämscht (soll nicht der letzte bleiben) und ein Brille ist auch im Eimer. Na toll – prima Anfang! Das kann ja noch heiter werden. Nach den ersten Wochen des gegenseitigen Probierens und Testens, zwischen mir und meinen jugendlichen Kooperationspartnern, kündigt sich ein großes Ereignis an: 1.Schkolabildungskongress. Beim Blick ins Programmheft ist einiges an Kompetenz und Prominenz auszumachen. Die schillerndste Figur ist dabei der Gedächtnismagier Gregor Staub... Eine riesige schwarze Limousine steht auf dem Schkolaschulhof, mit der Länderkennung „LI“. Sicherlich Liechtenstein. Dort kommt er also her – Hauptstadt Vaduz, zwischen Österreich und der Schweiz gelegen, Steuerparadies, BIP ca. 100 000 $ pro Einwohner im Jahr...mehr fällt mir momentan nicht ein. Im Lehrerzimmer erscheint er kurze Zeit später, bei seinem Rundgang mit Nicole. Da niemand weiter da ist, verwickelt er mich in ein Gespräch, wobei er mir nach gefühlten 30 s, auf seinem allerneuesten Smartphone, ein Bild mit ihm und Paul Mc Cartney, dem Altbeatle, zeigt. Angeber, denke ich, bleibe jedoch freundlich, da er immerhin unser Gast ist und eine offene charmante aber auch einnehmende Art hat, der man sich nicht so ohne weiteres entziehen kann. Nachdem er mir noch ein paar Geschichten erzählt hat, die er sicherlich schon 1 Mrd. anderen Leuten erzählte, zieht er weiter. Später erlebe ich ihn bei seiner Show und bin ziemlich beeindruckt, wie wandelbar er ist, um sein Produkt zu verkaufen. Da kann man eine Menge lernen. Auch Lehrer müssen Schauspielen können, wenn sie überleben wollen! Wie bereits geschrieben, gibt es neben Prominenz auch Kompetenz zu erleben – z. B. Kerstin Mickan! Theorie und Praxis bilden bei ihr eine gesunde Mischung, kein Wunder es geht um gesunde Ernährung. Auch Körnerkram ist verdammt lecker! Gekocht wird dann später in der Küche, vegetarisch, sehr zur Freude unserer ersten Küchenfee! Und schließlich kommt das Glück ins Haus, sehr ambitioniert vorgestellt als Unterrichtsfach, nur unglücklicherweise am Ende des Bildungskongresses. Hochachtung gegenüber dem Referenten Ernst Fritz-Schubert. Er leistet Schwerstarbeit, um die Truppe noch zu erreichen. Respekt nochmal! Zwei Tage später stellt mir mein Ofensetzer ein Auszugsultimatum, da er mein Zimmer anderweitig brauchen würde. Ich falle aus allen Wolken. Allerdings hatte er das anfänglich erwähnt gehabt, wie mir in Erinnerung kommt, doch verdrängte ich diesen Umstand, angesichts anderer Eindrücke und Aufgaben. Erfolglos, wie ich nun feststellen muss. So verliere ich also meine Bleibe und den ultrakurzen Schulweg. Allerdings, fügt es sich nahezu wundersam, dass ich durch die Vermittlung einer ehemaligen Kollegin ein paar Wochen Friedersdorfer werde. In einem Umgebindehaus gibt mir Frau E. ihr Gästezimmer. Schluss!!! Jetzt muss eine Wohnung her, sage ich mir entschlossen und werde endlich aktiv. Bei der EWU (Ebersbacher Wohnungsunternehmen GmgbH) finde ich Unterschlupf, fußläufig zu meinem Arbeitsplatz, gleichzeitig Kampfplatz für den Weltfrieden. Renovierung, Einrichtung und Umzug sind hingegen so kostspielig, dass ich mindestens 10 Jahre in Ebersbach bleiben muss, damit sich das bezahlt macht. Wenn das mal keine Drohung ist! Vor meinem geistigen Auge zieht die Karawane der älter werdenden jetzigen und künftigen Schülergenerationen weiter. Wird man sich etwas zu sagen haben? Uvidíme – wie der alte Tscheche sagt. Oder auf gut Bairisch – Schaun mer mal! Neben der Erdanziehung halten mich die täglichen Herausforderungen, die sich in der Arbeit mit den Schülern und Kollegen ergeben, in Eba. Dass es dabei nicht immer Erfolgserlebnisse zu verzeichnen gibt, auch nicht beim Mitarbeitersport, macht mir klar, dass die eigene Bedeutung Grenzen hat. Diese Erkenntnis habe ich womöglich nicht gewollt, aber vielleicht gebraucht? Zunächst Danke! Děkuju! Dziękuję! allen die es betrifft.
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