| | | | Lesungen und KonzerteDas 37. internationale Fest der sorbischen Poesieam 25. Juni 2015 startete das diesjährige Festival des freien Wortes und der Völkerverständigung in der Villa Augustin in Dresden mit einem Vortrag über das Wirken Josefs Nowak und Kurzlesungen in mehreren Sprachen und wird bis zum 29.06.2015 mit einem vielfältigen Programm ausgefüllt… Das 37. Internationale Fest der sorbischen Poesie 2015 ist dem sorbischen Dichter, Dramatiker und Publizisten und von den Nazis verfolgten Pfarrer Józef Nowak gewidmet, der vor 120 Jahren in Ostro (Landkreis Bautzen, Gemeinde Panschwitz-Kuckau) als Sohn eines Bauern geboren wurde (gestorben 1978 in Radibor). Mit Lesungen und Konzerten – hauptsächlich am letzten Wochenende im Juni 2015 – sollen Werk und Wirken des bedeutenden Sorben vor allem auch der Jugend sowie der sorbischen, deutschen, polnischen und tschechischen Öffentlichkeit im Dreiländereck nahegebracht werden. Mit dem Fest soll zudem neue sorbische Literatur gefördert werden, auch junge Autoren und Musiker sowie Nachdichtungen sorbischer Poesie in die deutsche und slawische Sprachen. Mitgestaltet wird das Fest von herausragenden sorbischen Laienchören (“Budyšin” und “Meja”). Wichtige Partner für das Fest sind u.a. die Kirchgemeinden Ostro und Radibor, Landkreis Bautzen, in denen Nowak geboren bzw. gewirkt hatte.
Das Programm vom 25.06. bis 29.06.2015 finden Sie unter:
www.zsw-skb.de Josef Nowak besuchte u.a. das Gymnasium in Bautzen sowie in Reichenberg (Liberec) und Duppau (Doupov), war Zögling des Wendischen Seminars und des deutschen Gymnasiums in Prag, wo er auch Theologie studierte (abgeschlossen hatte er das Studium dann in Paderborn). Er wirkte als Geistlicher in Crostwitz, Zittau, Bautzen und vor und nach dem 2. Weltkrieg in Radibor. 1940 wurde er dort von den Nazis vertrieben, war dann Kaplan an der Dresdner Hofkirche. 1944 saß er mehrere Wochen in Dresden in der Untersuchungshaft, da er sich nicht der Ideologie des Regimes unterordnete. In diesem Sinne begrüßte Nowak im Jahre 1945 auch die Niederschlagung des deutschen Nationalsozialismus in dem eindrucksvollen Gedicht “Befreit 1945”. Dies soll das Poesiefest ebenfalls würdigen. Nowak, dem bereits 1988 ein internationales sorbisches Poesiefest gewidmet war, debütierte 1910 in der Zeitschrift “Łužica” mit einem Nachruf auf Jakub Bart-Ćišinski, in dessen jungsorbischen Tradition er sich selbst mit einer expressiven Sprachdynamik zu artikulieren versuchte. In seiner Gedichtsammlung “Z duchom swobody” (1919) artikulierte er die Aufbruchstimmung der sorbischen Jugend um 1918/19. Mit erweiterten Neuauflagen dieser Sammlung bekundete Nowak auch unter schwierigen Bedingungen der DDR-Kulturpolitik zu seine Liebe zur sorbischen Sprache, zur Unabhängigkeit und Freiheitsstreben des Volkes der Sorben. Mit dem Fest soll aber auch wieder die Öffnung der sorbischen Literatur und Kultur zu den engeren und weiteren Nachbarn zum Ausdruck kommen – insbesondere die innige Verbundenheit Nowaks zu niedersorbischen, deutschen und tschechischen Literaturtraditionen.
Domowina z. t./Domowina – Bund Lausitzer Sorben e. V.Póstowe naměsto 2/Postplatz 202625 Budyšin/Bautzentel. (03591) 550-202faks: (03591) 42408E-Mail: domowina-bautzen@sorben.com
www.domowina.sorben.com Domowina – Bund Lausitzer Sorben e. V. (12.06.2015) |
| | http://newsportal.xist4c.de/oberlausitz-gegenwart/das-37.-internationale-fest-der-sorbischen-poesie.htm |
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