Der erste große Abschnitt des Projektes „Barrierefreies Ostritz“ konnte Anfang August erfolgreich abgeschlossen werden. Über ein Jahr lang haben die Projektbeteiligten zahlreiche geplante Projektideen umgesetzt. So wurde auch eine Seniorenberatungsstelle geschaffen, die jeden Mittwoch von 08:00 bis 11:30 Uhr geöffnet ist.
Das Vereinshaus Ostritz e. V., der Caritasverband Oberlausitz e.V. sowie das Internationale Begegnungszentrum St. Marienthal (IBZ) - dank der Förderung durch den Freistaat Sachsen mit Mitteln der Förderrichtlinie Demografie wurden zahlreiche geplante Projektideen umgesetzt. So wurde eine Seniorenberatungsstelle geschaffen, die sich im Vereinshaus am Markt 2 befindet und jeden Mittwoch zum Markttag von 8 bis 11.30 Uhr für die Belange der Seniorinnen und Senioren geöffnet ist.
Um Möglichkeiten, Anregungen und Ideen für ein gemeinsames und generationenübergreifendes Zusammenleben am Wohnstandort Markt 18 / 19 zu gestalten, wurde ein Nutzungs- und Organisationskonzept erarbeitet. Basis des Konzepts ist Beteiligung der Mietergemeinschaft, um gemeinsames Miteinander sowie eine gleichberechtigte Teilhabe der Mieterinnen und Mieter am Leben im Wohnstandort Markt 18 /19 zu gewährleisten. Zudem zeigt das Konzept Perspektiven und Wege zur Umsetzung einer zukünftigen Nutzung des Gebäudes für das Gemeinschaftsleben in Ostritz auf.
Ein weiterer Schwerpunkt des Projektes war die Analysierung der Barrierefreiheit in Ostritz. Dazu wurden Bürgerinnen und Bürger, Seniorinnen und Senioren sowie körperlich Beeinträchtigte angesprochen und um Mitarbeit gebeten. In verschiedenen Gruppen gingen sie auf Entdeckungstour und erkundeten im Stadtzentrum und im Ortsteil Leuba bereits vorhandene oder noch nicht gegebene Barrierefreiheiten.
Die ermittelten Ergebnisse wurden in einem Masterplan erfasst, ebenso Änderungsvorschläge und Empfehlungen für eine altersgerechte Gestaltung des öffentlichen Raumes. Mitte März hatten die Teilnehmer der vor-Ort-Begehungen sowie Interessierte die Möglichkeit, im Rahmen einer Informationsveranstaltung über bestehende Mängel und denkbare Handlungsansätze zu diskutieren. Die erhaltenen Anregungen, Vorschläge oder Ergänzungen wurden aufgegriffen und flossen in den zu erstellenden „Masterplan zur barrierefreien Gestaltung der Stadt Ostritz“ mit ein. Im Juni erfolgte eine Präsentation der bisherigen Ergebnisse in der Sitzung des Bau-/Haupt- und Finanzausschusses.
Das modellhafte Wohnprojekt „Barrierefreies Ostritz“ mit seiner zukunftsweisenden Idee stieß weit über die Landkreisgrenze hinaus auf großes öffentliches Interesse. So besuchte eine Expertengruppe mit Vertretern aus verschiedenen Ministerien von Bund und Länder am 23.09.2014 unsere Stadt und ließ sich über das Modellvorhaben informieren. Dabei nutzten die Gäste die Möglichkeit, Rollator oder Rollstuhl einmal selbst auszuprobieren und konnten sich in die alltägliche Situation eines älteren Menschen auf dem Weg durch Ostritz hineinversetzen.
Auf der Abschlussveranstaltung „Nachbarschaftshilfe und soziale Dienstleistungen“ in der Auferstehungskirche in Berlin haben sich am 04.11.2014 über einhundert Teilnehmende über das Ostritzer Projekt informieren.
Im September soll der Masterplan „Barrierefreies Ostritz“ im Stadtrat vorgestellt und beschlossen werden. Parallel dazu werden mit der Denkmalpflege Maßnahmen des erarbeiteten Masterplanes diskutiert, um Ostritz für ältere Menschen sowie Geh-, Seh-und Hörbeeinträchtigten attraktiver zu gestalten.
Mathias Piwko (Projektleiter), Petra Groß (Projektmitarbeiterin)
Ostritz - Eine Stadt mit vielen Meinungen (Oktober 2013)
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