| | | | Soziokultur im DreiländereckHillersche VillaDie "Hillersche Villa" - ein multikulturelles und soziokulturelles Zentrum in Zittau - ist ein Ort gelebter demokratischer Kultur in der Oberlausitz.von Norbert Butze (11.09.2013) Die „Hillersche Villa“ ist mehr als nur ein Haus. Sie ist ein Synonym für gelebte demokratische Kultur – und das nun schon seit 1991. Damals aus dem Widerstand gegen das SED-Regime heraus entstanden, haben sich die Vereine „Multikulturelles Zentrum“ in Zittau und „Begegnungszentrum im Dreieck“ in Großhennersdorf mittlerweile zu einem regional bedeutsamen soziokulturellen Zentrum entwickelt. 2009 gelang die Fusion der befreundeten Vereine, aus denen die „Hillersche Villa“ wahrnehmbarer und wirtschaftlich stabiler herauswachsen konnte. Thomas Pilz, Geschäftsführer der Hillerschen Villa, verrät stolz, dass im Jahr rund 40.000 Besucherinnen und Besucher die Angebote nutzen. Die Palette ist breit gefächert; fast könnte man den Eindruck bekommen, in der Villa gebe es nichts, was es nicht gibt. Die Werkstätten bieten vielfältige Musik-, Kunst- und Theaterkurse an, der Verein betreibt ein Café, sogar ein eigenes Kino. Menschen jeder Altersklasse können etwas Passendes für sich finden – was aber nicht automatisch heißt, dass die Älteren und die Jungen unter sich bleiben. Der Verein bevorzugt Generationen übergreifende Projekte und verzichtet bewusst auf Altersvorgaben. Seit 2006 gehört ein Mehrgenerationenhaus zum Programm. Das soziokulturelle Zentrum im Dreiländereck Tschechien-Deutschland-Polen macht sich seinen Standort zum Programm. Hier werden im Projekt „Lanterna Futuri“ (Blick in die Zukunft) in Zusammenarbeit mit zwölf Schulen in Polen, Tschechien und Deutschland zahlreiche Workshops angeboten, bei denen Jugendliche interkulturelle Kompetenzen oder Teamfähigkeit lernen und erweitern können. In sieben Bereichen, wie beispielsweise Film, Malerei oder Theater, bearbeiten die Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen ein gemeinsam erarbeitetes Thema, das mit „Freiheit ´89“ in diesem Jahr ganz unter dem 20-jährigen Jubiläum des Mauerfalls steht. „Die Schüler lernen sich auf diese Art und Weise in ihrer Verschiedenheit kennen, denn gerade dieses Ereignis betrifft alle drei Länder gleichermaßen, wird aber in jedem unterschiedlich wahrgenommen“, erklärt Thomas Pilz. Zu lernen, dass ihre Sicht der Dinge nicht selbstverständlich ist und auch nicht die einzig mögliche, trägt zum gegenseitigen Verständnis bei. |
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